Spannung, Enge und Verdauungsbeschwerden nach einer Bauchoperation
Nach einer Bauch-OP (z. B. Blinddarm, Gallenblase, Darm, Leistenbruch, Endometriose und andere gynäkologische Operationen...) wirkt zunächst vieles gut verheilt.
Die Oberfläche ist wieder verschlossen und die Hautnarbe sieht unauffällig aus. ⤵️
❗ Aber an der Haut an sich wurde nicht operiert, sondern im Bauchraum, im Inneren. ❗
Im Bauchraum sind ebenfalls Vernarbungen. Die Folge von Bauch-OPs sind leider sehr häufig Verklebungen (Adhäsionen).
Auch eine minimal-invasive Bauchspiegelung (endoskopische bzw. laparoskopische Operation) bedeutet, dass Gewebeschichten verändert wurden.
Die Hautnarben sind hier nur sehr klein – allerdings ist dies, wie gesagt, nicht (nur) der Ort des Geschehens.
Schichten, wie Haut, Faszien, Bauchfell, die normalerweise nicht miteinander verbunden sind, sondern verschieblich, beweglich und gleitfähig sind, hängen dann wie zusammengeklebt aneinander.
Dies kann die inneren Organe erheblich beeinträchtigen.
Monate oder Jahre später zeigen sich dann häufig Spannung, Ziehen, Brennen oder
ein „ziehendes Band“ bei Bewegung. Manchmal fühlt sich der Bauch steif und fest an, die Atmung ist flacher
oder es bleibt ein fremdes Körpergefühl.
Das muss aber nicht so sein!

Häufige Beschwerden nach Bauch-OPs
- Ziehen, Zwicken, Druckgefühl rund um die Narbe
- Spannung bei Aufrichten, Drehen, Strecken; eingeschränkte Beweglichkeit
- Taubheit, Brennen, Wetterfühligkeit
- Flachere Atmung, verspannter Bauchraum
- Gefühl von „Zuglinien/Strängen“ im Gewebe
- Nackenschmerzen durch die Verkürzung der Vorderseite (Narbe zieht Körper etwas nach vorne & unten)
- Einschränkung der Beweglichkeit in der Hüfte (Hocke schmerzhaft oder nicht möglich)
- Schmerzen, Druckgefühl im unteren Rücken
- Verdauungsbeschwerden, Luft im Bauch, Sodbrennen...

Im Bauchraum arbeite ich in der Regel in mehreren Schritten:
- Entlastung der Bauchdecke und der feinen Gleitflächen am Bauchfell – ohne Druck in die Tiefe.
- Verbindung Narbe und Zwerchfellatmung, damit wieder Gleitspiel zwischen Rippenbogen, Bauch und Becken entsteht.
- Sanfte Lösung der Zuglinien Richtung Hüfte/unterer Rücken.
Was können Auswirkungen einer Narbenbehandlung sein?
- Weicheres, elastischeres Gewebe & spürbare Entlastung
- Wieder mehr Bewegungsfreiheit im Alltag und beim Sport
- Angenehmeres Bauchgefühl und ruhigere Atmung
- Weniger Verdauungsbeschwerden
- oder einfach sich wieder ohne Spannung strecken können...
Die Behandlung der Narbe und des tieferen Gewebes hilft in der Regel schnell und ist nachhaltig, es bleibt also bei der Verbesserung.
Normalerweise gleiten diese Schichten bei jeder Bewegung sanft aneinander vorbei – wie feuchte Glasscheiben.
Nach einer Operation (auch bei „kleinen“ Laparoskopien) heilt der Körper – dabei kann zwischen zwei Flächen Narbengewebe entstehen, das sie wie mit Klett zusammenhält. Diese inneren Klettstreifen oder „Klebepunkte“ oder -stränge nennt man Verwachsungen/Adhäsionen.
Man sieht sie nicht von außen an der Haut, spürt aber ihre Folgen. Viele Menschen bemerken es erst Monate oder Jahre später.
Typisch sind z. B.:
- Zug oder „Gummiband-Gefühl“ beim Aufrichten, Strecken, Drehen oder beim schnellen Schritt.
- Steifigkeit im Bauch morgens oder nach längerem Sitzen; man kommt schwer „in den Stand“.
- Ziehende Punkte beim Husten, Niesen oder Lachen.
- Flachere Atmung („Bauch will nicht richtig mitgehen“).
- Verdauung empfindlicher (Völlegefühl, Blähbauch) – ohne klare Ursache.
- Hüfte fühlt sich blockiert an, tiefe Hocke unangenehm
- Bei manchen Frauen: Zyklusabhängige Zunahme der Beschwerden oder Druck beim Geschlechtsverkehr.
Als Langzeitfolgen können
😖 Rückenschmerzen
😖 Schulterschmerzen oder chronische Verspannungen und
😖 Verdauungsprobleme sowie
😖 Unfruchtbarkeit
aufgrund von Verwachsungen nach Operationen im Bauchraum in Studien beschrieben gefunden werden.